Die schwarze Drucker-Serie von UltiMaker steht für den professionellen Druck von Industriekunststoffen wie ABS. Sie bietet zwei verschiedene Gerätegrössen und unterschiedliche Extrudertypen für eine Vielzahl an Materialien wobei die Dual Extrusions-Maschinen jeweils ein Hauptmaterial sowie ein zusätzliches Stützmaterial drucken können.
Das Kernstück: Der beheizte Bauraum
Alle Modelle der Method Serie haben einen aktiv beheizten Bauraum, der auf patentierter Technologie des UltiMaker-Miteigentümers Stratasys basiert. Je nach Modell kann damit eine Bauraumtemperatur zwischen 65°C (Method) und 110°C (Method X & XL) gehalten werden, was für Materialien wie ABS oder PC/ABS, aber auch für faserverstärkte Materialtypen sehr vorteilhaft ist und zu einer guten Vernetzung der einzelnen Schichten führt.
Nach oben ist der der Bauraum durch einen Faltenbalg abgeschlossen, der den Druckkopf vor zu hoher Temperatur schützt.
Das Bauvolumen der Modelle Method und Method X (inklusive der Carbon Fiber Edition) beträgt 152mm x 190mm x 196mm im Dual-Extrusion-Modus und 190mm x 190mm x 196mm im Single-Extrusion-Modus. Der Method XL trumpft mit einem Bauvolumen von 305mm x 305mm x 320mm bzw. 340mm x 305mm x 320mm auf.
Alle Method Modell haben ein flexibles Druckbett, das beim Method XL ebenfalls beheizt ist (auf bis 105°C).
Beim Method XL ist ein kombinierter HEPA- und Aktivkohle-Filter bereits Teil des Lieferumfangs. Die kleineren Method-Modelle lassen sich mit dem Clear Air System Zusatz mit einer in die Druckerlogik integrierten HEPA-Filterung nachrüsten.
Die verschiedenen Extruder
Für die Method Drucker stehen diverse Extruder-Typen zur Verfügung. Für den Druck von Materialien mit tiefer bis mittlerer Temperatur (PLA, Tough, PETG usw.) dient Typ 1; für hohe Drucktemperaturen (ABS usw.) wird der Typ 1XA benötigt. Der Typ 1C schliesslich kann alle diese Materialien sowie faserverstärkte Materialien drucken.
Bei den Support-Extrudern gibt es den Typ 2 für PVA und den Typ 2XA für SR-30 von Stratasys sowie RapidRinse.
Der LABS GEN2 Extruder schliesslich ist ein Extruder für Drittanbieter-Filamente und bedarf i.d.R. einiger Iterationen bis zum optimalen Druckergebnis während für die anderen Extruder und die zugehörigen Materialien optimierte Druckprofile zur Verfügung stehen.
Die maximale Drucktemperatur beträgt 300°C. Alle Extruder arbeiten mit einem Direktantrieb, d.h. der Motor ist Teil des Extruders.
Genauigkeit und Materialien
Alle Method Modelle drucken mit einer Genauigkeit von +/-0.2mm, was gerade bei Materialien mit hohem Wärmeausdehnungskoeffizient wie ABS sehr präzise ist.
Die Materialpalette ist je nach Modell mehr oder weniger ausgeprägt. Auf allen Method und Method X Modellen können, den entsprechenden Extruder vorausgesetzt, diese Materialien gedruckt werden:
PLA, TOUGH, Nylon, PETG, PETG CF, Metal Ultrafuse 316L, Nylon CF, Nylon 12 CF, SEBS 95A und PVA.
Auf den Method X Modellen können zusätzlich diese Materialien gedruckt werden:
ABS, ABS-R, ABS-CF, ABS leitfähig, ABS ESD, ABS Kevlar, ASA, Durabio, PC/ABS, PC/ABS FR, PC PBT, Polylite, Polymax PC, Polymax FR sowie SR-30 und RapidRinse.
Auf dem Method XL können aktuell folgende Materialien gedruckt werden:
ABS-R, ABS-CF, RapidRinse, Polymax PC, Luvocom 3F PAHT CF 9891 und SEBS 95A.
Software und Netzwerkfähigkeit
Alle Method Drucker können via CloudPrint (ein Cloud-basierter Slicer) betrieben werden. Bei dieser Lösung ist es möglich, Druckjobs via Cloud an den Drucker zu senden wobei dieser entweder über die Ethernet-Schnittstelle oder über WLAN ans Internet angeschlossen sein kann.
Druckjobs für die Method X Modelle sowie für den Method XL können auch mit UltiMaker Cura ab Version 5.6 vorbereitet werden. Allerdings (Stand Februar 2024) kann in diesem Fall die Übermittlung an den Drucker vorläufig nur via USB-Stick erfolgen. UltiMaker arbeitet aber bereits an einer Druckjob-Übermittlung via Cloud.
Fazit
Die Method-Serie von UltiMaker ist ein starker Kontrast zur S-Serie. Die schwarzen Drucker bieten optimal abgestimmte Hardware und Software für Materialien, die in wärmerer Umgebung gedruckt werden sollten und die von technischen Lösungen (wie dem aktiv beheizten Bauraum) profitieren, welche in der S-Serie nicht vorhanden sind. Materialien ausserhalb dieser Selektion zu benutzen ist mit erheblichem Aufwand verbunden.
Wer eine breite Palette an Materialien verarbeiten möchte, ist mit der weissen S-Serie aktuell besser bedient. Allerdings zeigt die Integration der Method X und XL Modelle in UltiMaker Cura an, dass hier in nächster Zeit wohl Erweiterungen für die Method-Serie zu erwarten sind.